BMW Motorrad Historie

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1917: Max Friz ist der Urvater des Antriebskonzeptes der BMW Boxer

Initialzündung für das BMW Motorrad ist eine Begebenheit vom 2. Januar 1917: An diesem Tag nimmt der 33jährige Diplom-Ingenieur Max Friz seine Arbeit bei BMW auf. Kurz zuvor hatte der Schwabe nach Meinungsverschiedenheiten mit seinem vorherigen Chef Paul Daimler in Stuttgart gekündigt. Wie sich herausstellt, ein überaus vorteilhafter Umstand für BMW. Denn nach dem Verbot des Baus von Flugzeugen und Flugmotoren durch den Vertrag von Versailles am 28. Juni 1919 scheint die Existenz von BMW in Frage gestellt. Doch Max Friz, inzwischen BMW Chefkonstrukteur, wendet sich nun mit vollem Einsatz dem Thema Motorrad zu. Noch im Dezember 1922, kaum mehr als 4 Wochen nach Auftragserteilung, hat Friz das erste BMW Motorrad im Originalmaßstab aufs Reißbrett gebracht. Herzstück ist hierbei das neue Antriebskonzept des BMW Boxermotors.

 

Die Grundprinzipien des BMW Motorrades


Dem findigen Schwaben Max Friz gelingt es, bekannte und vorhandene Komponenten in einer neuen Anordnung zu einem harmonischen Motorradkonzept zusammenzufügen: Der Boxermotor ist nicht mehr - wie bisher bei anderen Herstellern praktiziert – mit längs, sondern mit quer zur Fahrtrichtung liegenden Zylindern eingebaut. Damit hat Friz das Problem der gleichmäßigen Kühlung ebenso einfach wie genial gelöst. Das Getriebe ist am Motor angeblockt und wird nun direkt über die längs eingebaute Kurbelwelle angetrieben. Anstelle des üblichen Kettenantriebs übernimmt bei der ersten BMW die Kardanwelle die geradlinige Übertragung der Kraft auf das Hinterrad. Diese drei Komponenten als Grundkonzept der BMW Boxer bewähren sich nun seit mehr als 85 Jahren und finden auch in der aktuellen Boxer-Reihe Anwendung.


28. September 1923: Die Präsentation der R 32


Die R 32 sorgt bei ihrer Weltpremiere anlässlich der Berliner Automobilausstellung für Aufmerksamkeit. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wurden bei den Bayerischen Motoren Werken ausschließlich Triebwerke für Flugzeuge, Lastkraftwagen und Boote gebaut. 1920 entsteht dann der erste Boxer-Motor, der bei verschiedenen deutschen Motorradherstellern Verwendung findet. Mit der R 32 gelingt BMW noch vor der Automobilentwicklung (1928) der Vorstoß in die Fahrzeugkonstruktion. Damit beginnt die Erfolgsgeschichte der BMW Motorräder, die bis zum heutigen Tag - über 85 Jahre - andauert. Mit 494 ccm und 8,5 PS erreicht die R 32 bei einem Fahrzeuggewicht von 120 kg mehr als 90 km/h. Nicht zuletzt wegen ihres tiefen Schwerpunktes ist sie dabei stets sicher zu beherrschen. In Kombination mit ihrer hohen Wartungsfreundlichkeit und der bekannten Zuverlässigkeit bringt ihr dies schnell einen guten Ruf ein. über 3000 Einheiten der R 32 werden bis 1926 für 2.200 Reichsmark verkauft - ein Preis, der über dem der Konkurrenzmodelle liegt.


1925: Die R 37 öffnet die Tore zum Rennsport


Das BMW Boxer-Konzept wird nun mit einer hohen Qualität sowie solider und leistungsstarker Technik realisiert, die BMW aus dem Flugzeugbau in die Motorradproduktion übernommen hat. Der BMW Boxer avanciert bald zum optimalen Ausgangsmodell für den professionellen Rennsport, der stets maximale Anforderungen an Material und Technologie stellt. Natürlich wird hierzu an der serienmäßigen Leistung der R 32 von 8 PS etwas gefeilt. Rudolf Schleicher, selbst aktiver Motorradsportler und seit 1923 als Diplom-Ingenieur bei BMW, nimmt das Projekt in Angriff. Er konstruiert einen Stahl-Zylinder mit einem neuen Leichtmetall-Zylinderkopf mit hängenden Ventilen. Die R 37 von 1925 bringt es mit ihren 500 ccm und 16 PS bereits auf die doppelte Leistung des Vorgängermodells. Sie stellt die Basis für die BMW Rennmaschinen dar und macht die Marke BMW nicht nur im Geländesport und auf den Rennstrecken, sondern auch in der gesamten Motorradwelt berühmt. Die Bilanz: Von 1924 bis 1929 werden alle Deutschen Meisterschaften in der 500-ccm-Klasse auf BMW errungen.

 

1929: Das schnellste Motorrad der Welt

In den Grundzügen ist es immer noch das Modell des Herrn Schleicher, mit dem man 1929 daran geht, den absoluten Geschwindigkeitsrekord zu brechen. Nach technischen Modifikationen – unter anderem der Aufladung des Motors mittels Kompressor - ist es am 19. September 1929 erstmals soweit: Ernst Henne schießt mit 216 km/h über die Ingolstädter Landstraße nördlich von München - heutzutage auf 50 km/h beschränkt - und übertrifft den bisherigen Weltrekord damit um 10 km/h. Im Laufe der nächsten Jahre gelingt es Henne im Wechsel mit englischen und italienischen Rennfahrern immer wieder, neue Weltrekorde zu erfahren.


1935: Die erste hydraulische Teleskopgabel


Bei der R 12 und der R 17 hat BMW als weltweit erster Motorrad-Hersteller in der Serienfertigung die bisherige Blattfedergabel durch eine hydraulisch-gedämpfte Teleskop-Vorderradgabel ersetzt. Dieses Prinzip, das bis heute bei fast allen Motorrädern angewandt wird, wurde zuvor im Rennsport erfolgreich eingesetzt: Bei Geländewettbewerben, Berg- und Rundstreckenrennen sowie nicht zuletzt bei Ernst Hennes Weltrekordfahrten besteht die innovative Technologie ihre Feuerprobe.


1936-37: Innovationen durch Ingenieur Schleicher


Eine komplette Neukonstruktion von Rudolf Schleicher ist die BMW R 5. Mit 24 PS bei 500 ccm ist sie auch Dank des günstigen Gewichts eines der sportlichsten Motorräder der damaligen Zeit. Die BMW R 5 hat einen Motor mit Tunnelgehäuse, zwei Nockenwellen, Fußschaltung am Getriebe, einen Rohrrahmen aus nahtlos gezogenen und elektrisch verschweißten konischen Ovalrohren, eine verstellbare Dämpfung an der Teleskopgabel und Fußrasten statt der bis dahin üblichen Trittbretter.

1937: Legendärer Geschwindigkeitsrekord


Ernst Henne versucht mit den 108 PS aus der neusten 500-ccm- Kompressormaschine auf der Autobahn Frankfurt-Darmstadt einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord. Das Motorrad ist komplett verkleidet, aerodynamische Erkenntnisse sollen die entscheidenden Verbesserungen bringen. Das Ergebnis ist atemberaubend: Mit 279,5 km/h wird Ernst Henne zum schnellsten Mann auf zwei Rädern. Der Weltrekord vom 28. November 1937 hat 14 Jahre Bestand.


1938: Schorsch Meier, der "Gusseiserne"


Er sorgt mit der 65 PS starken BMW Kompressormaschine auf den Rennstrecken Europas für Furore. Die Bilanz spricht für sich: 1938, in seiner ersten Saison, gewinnt der BMW Werksfahrer Georg Meier die Europameisterschaft. 1939 macht Georg "Schorsch" Meier, in den Wochenschauen damals schon "der Gusseiserne Meier" genannt, international noch größere Schlagzeilen: Als erster Nicht-Brite auf einer ausländischen Maschine kann er die legendäre "Senior Tourist Trophy" auf der Isle of Man für sich entscheiden – ein weiterer Sieg für BMW.

 

 

 

 

 

BMW Models

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BMW 1925 R32 494 cc 2 cyl sv

BMW 1933 R16 750cc 2 cyl ohv.pdf

BMW 1927 R42 500cc 2 cyl sv

BMW 1927 R47 494cc 2 cyl ohv

BMW 1928 R62 750cc 2 cyl sv

BMW 1929 R52_57 500cc 2 cyl ohv

BMW 1938 R12 750cc 2 cyl sv

BMW 1938 R61 600cc 2 cyl sv.

BMW 1939 R51

BMW 1942 R75 748cc 2 cyl ohv

1932 BMW R 32

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 BMW R 47

BMW R 57

BMW R 63